Hallo!
Zugegeben, ich habe eine Schwäche für Bücher rund um das Thema Kochen, Cafés und Restaurants. Irgendwie mag ich die Geschichten, in denen es um Menschen geht, die Essen genauso lieben wie ich:)
"Die kleine Patisserie in Paris" von Julie Caplin gehört dazu. Heute möchte ich euch von diesem Roman berichten.
Autorin Julie Caplin fügt mit diesem Buch ihrer "Romatic Escapes Reihe" einen dritten Teil hinzu. In ihren Romanen geht es um Protagonistinnen, die an einem fernen Ort landen und dort durch Zufall ihre große Liebe finden- oft gegen ihren Willen.
Caplin selbst liebt gutes Essen- und das Reisen. Durch ihren Beruf als PR-Agentin kennt sie viele europäische Großstädte, denn dort hat sie gelebt und gearbeitet. Sie ist ein riesiger Fan der dänischen Hygge-Lebensart, außerdem liebt sie die kanelsnegle (dänische Zimtschnecken). In Kopenhagen fand sie die Inspiration zum ersten Roman der Reihe: "Das kleine Café in Kopenhagen". Danach folgte "Die kleine Bäckerei in Brooklyn", nun geht es in die französiche Hauptstadt.
Das typische, besondere Flair der Stadt fängt sie im Buch wirklich gut ein.
Nina hat eine liebenswerte Familie, doch ab und an fühlt sie sich von dieser Liebe unter Druck gesetzt und erdrückt. Ihre Brüder passen auf sie auf, bevormunden sie- dabei ist sie doch eine erwachsene Frau. Sie möchte dem familiären Druck entgehen- und landet in Paris. Dort soll sie für Sebastian, den besten Freundes ihres Bruders Nick arbeiten, der in der Stadt lebt und sich etwas aufgebaut hat. Er hat sich bei einem Unfall das Bein gebrochen und braucht eine Assistentin. Nina sieht dies als Wink des Schicksals- und ergreift ihre Chance, der Familie für eine gewisse Zeit zu entkommen. Widerwillig akzeptiert Nick sie als seine Assistentin. Sie träumt davon, ihr Talent für das Backen auszuleben- Sebastian besitzt Restaurants und ist ein erfahrener, angesehener Gastronom.
Nina will von ihm lernen und freut sich auf Paris. Auch wenn sie früher intensiv für ihn geschwärmt hat.
Doch der schöne Schein trügt. Sebastian behandelt Nina von oben herab, führt sich auf wie ein Rölpel und nörgelt ständig an ihr herum. Sie hat den Wunsch, den nächsten Zug nach Hause zu nehmen. Sie ist enttäuscht, als sich herausstellt, dass er sie auch nur für einen Patisseriekurs braucht, den er leitet. Sie soll Erledigungen machen. Der Kurs findet in einem unscheinbaren, heruntergekommen Café irgendwo in Paris statt. Nina muss die Lebensmittel dafür besorgen und die Küche vorbereiten. Doch trotz aller Startschwierigkeiten wächst sie über sich hinaus, freundet sich mit dem eigentlich widerborstigen Kellner Marcel an und findet im einzigen Gast des Cafés, Marguerite, eine echte Freundin. Die drei Freunde sind entsetzt: die Patisserie soll zu einem Bistro werden. Auch die Teilnehmer des Kurses sind geschockt, als sie von Sebastians Plänen hören. Sie wachsen zusammen, werden eine eingeschworene Einheit und Nina wird zu ihrer Anführerin. Sie wollen verhindern, dass das kleine Café zu einem 0815-Lokal wird. Ninas Backkünste sind ein Geheminis, von denen der herrische Sebastian nichts ahnt. Genauso wenig weiß er, dass ihr Herz in seiner Nähe noch immer viel zu laut und schnell schlägt- obwohl er sie einst schwer enttäuscht hat... kann Nina es schaffen, mit ihren Freunden die Patisserie zu retten, ihr mehr Leben einzuhauchen? Und wo sollen die unsinnigen Gefühle nur hinführen?
Ich habe bisher kein Buch der Reihe gelesen. . Sie sind in sich abgeschlossen, was ich sehr mag. Nina ist eine Protagonistin, die mitten aus dem Leben stammen könnte. Doch die Sympathie für sie wächst während des Lesens. Sebastian hingegen ist auf den ersten Blick kein Traummann. Manchmal nervt sein rülpelhaftes Verhalten sehr, aber im Laufe des Buches lernen wir den Grund dafür kennen. Sebastian erlebt eine Wandlung, an der Nina nicht unschuldig ist. Trotzdem fällt es meinem Leserherz schwer, ihn komplett zu mögen.
"Die kleine Patisserie in Paris" ist ein angenehmer Roman. Ich habe länger gebraucht, um ihn zu lesen, musste mich manchmal ganz schön zusamme reissen, um weiter zu lesen. Mir fehlt oft ein wenig mehr Humor, mehr Herzlichkeit. Ich habe leider auch kein Interesse, die ersten beiden Romane der Reihe zu lesen.
Trotzdem: ein ganz angenehmes Buch. Kein Reinfall, aber auch kein Highlight.
3,5/5
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